Illustration: Jens Bonnke
Illustration: Jens Bonnke

Fördern neu denken: die Jubiläumsinitiative „Wirkung hoch 100“

Seit 100 Jahren sucht der Stifterverband die gravierendsten Probleme in Bildung und Wissenschaft – und krempelt dann die Ärmel hoch, um sie in Stärken zu verwandeln. Dieses Prinzip steckt auch hinter dem neuen Förderansatz, den er jetzt zusammen mit seinen Mitgliedern, Partnern und Förderern erprobt: „Wirkung hoch 100“ stellt das Miteinander in den Vordergrund.

Dass sie den Stifterverband wieder einmal neu erfinden würden, ahnten die Expertinnen und Experten des Stifterverbandes im Herbst 2019 noch nicht, als sie sich im Berliner Hauptstadtbüro zusammensetzten. Ihr Ziel: ein Konzept entwickeln, wie sich gute Ideen noch besser fördern lassen. Aus diesem ersten Treffen entwickelte sich nach und nach das Projekt Wirkung hoch 100, mit dem der Stifterverband nach Zukunftsprojekten fahndet und einige ungeschriebene Gesetze aus seiner bisherigen Praxis umstößt. Wer Bildung, Wissenschaft und Innovation fördern will, das ist der Gedanke dahinter, der muss auch selbst neue Wege finden – genauso, wie es der Stifterverband immer wieder tut, seit ihn vor genau 100 Jahren kurz nach dem Ersten Weltkrieg deutsche Industriekapitäne ins Leben riefen, um das Land fit zu machen für die Zukunft.

Wie eine Werkstatt lässt sich die Initiative Wirkung hoch 100 denken: Die Vertreterinnen und Vertreter der 100 Projekte, die für die erste Phase ausgewählt wurden, haben sich zusammengesetzt und erfahrene Partnerinnen und Partner sowie kritische Begleiterinnen und Begleite zur Seite gestellt bekommen. Wie am Arbeitsplatz eines Handwerkers ist in diesen Werkräumen alles da, was man braucht; es wird an Ideen gehobelt und geschliffen, wo nötig verworfen und neu aufgebaut, und nach und nach schälen sich so aus den ersten Ideen ein funktionierendes Konzept heraus.

Die 30 vielverspechendsten diser ersten 100 Konzepte treffem sich dann erneut in einem Werkraum. Hier werden sie unter anderem auf einen Pitch vor der Jury vorbereitet, die dann aus den 30 Projekten diejenigen zehn auswählt, die das größte Potenzial haben, nachhaltige Wirkung zu entfalten. Diese zehn Projekte werden – je nach Bedarf mit unterschiedlichen Fördersummen – mit insgesamt 1 Million Euro dabei unterstützt, Bildung, Wissenschaft und Innovation nachhaltig zu verbessern. Die zehn Finalisten bekommen abschließend eine intensive und individuelle Begleitung durch das Netzwerk des Stifterverbandes. Eine unabhängige Jury vergibt schließlich drei Preise an die drei Projekte mit den größten Fortschritten und besten Erfolgsaussichten. Ganz gleich, welche Ideen bis zum Schluss im Rennen bleiben werden. Von diesem Feinschliff aus den Werkräumen profitieren am Ende alle 100 Ideen.

Alle MERTON-Artikel zum Thema „Wirkung hoch 100“

Jurysitzung in der Villa Hügel (Foto: Peter Gwiazda)
Jurysitzung in der Villa Hügel (Foto: Peter Gwiazda)

Wirkung ins Große denken

Wie man mit kleinen Stellschrauben viel bewirken kann, hat der Stifterverband mit seiner Jubiläumsinitiative „Wirkung hoch 100“ gezeigt – und dabei etablierte Fördergrundsätze ganz neu gedacht.

Zum Text 

Schüler lernen den Klimawandel zu verstehen (Illustration: Jens Bonnke)
Schüler lernen den Klimawandel zu verstehen (Illustration: Jens Bonnke)

Forschungswissen in die Schule bringen

Über den „Klimakoffer“ gelangt aktuelles Forschungswissen direkt in die Schulen. Es spornt junge Menschen rund um den Globus zum Handeln an – und wurde dafür im Wettbewerb Wirkung hoch 100 im Bereich Bildung ausgezeichnet.
Zum Text 

Institut für Inklusive Bildung (Illustration: Jens Bonnke)
Institut für Inklusive Bildung (Illustration: Jens Bonnke)

Hochschule statt Behindertenwerkstatt

Ein Institut aus Kiel verbindet Behindertenwerkstätten mit der Exzellenz von Hochschulen. Es ermöglicht faszinierende Bildungsaufstiege und vertreibt zugleich Berührungsängste von Nichtbehinderten gegenüber Menschen mit Behinderung – und wurde dafür im Wettbewerb Wirkung hoch 100 im Feld „Wissenschaft“ ausgezeichnet.
Zum Text 

Sieger Wirkung hoch 100 (Illustration Jens Bonnke)
Sieger Wirkung hoch 100 (Illustration Jens Bonnke)

Daten tauschen und schützen – das muss kein Widerspruch sein

Die Corona-App nutzt die dezentrale Verschlüsselungstechnik bereits – jetzt will ein Forscherteam der LMU diese Technologie allen zugänglich machen. Die Idee ist so gut, dass „Wirkung hoch 100“ das Vorhaben als Gewinner im Bereich Innovation kürte.
Zum Text

National Museum of Emerging Science and Innovation (Foto: [Ryo Tanaka](https://unsplash.com/@callas1900?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText) via [Unsplash](https://unsplash.com)
National Museum of Emerging Science and Innovation (Foto: Ryo Tanaka via Unsplash

„Wissenschaftliche Forschung muss mehr gesellschaftlich relevantes Wissen produzieren“

Die DZ BANK ist Partner der Jubiläumsinitiative des Stifterverbandes. Kirsten Siersleben, Abteilungsleiterin Generalsekretariat, im Gespräch über soziale Innovationen, Chancen für ungewöhnliche Projekte – und darüber, was Banken und Stiftungen gemeinsam haben.
Zum Text 

Illustration Glühbirnen zum Leuchten bringen (Illu: Jens Bonnke)
Illustration Glühbirnen zum Leuchten bringen (Illu: Jens Bonnke)

Ideen eine Chance geben

Die Mathematikerin Kristina Reiss begleitet den Stifterverband bei der Initiative Wirkung hoch 100 als Beiratsmitglied. Ein Gespräch darüber, wie Schulen auf die Herausforderungen von der digitalen Revolution bis zum Klimawandel reagieren – und warum sie darin eine enge Verbindung zur Stifterverbands-Initiative sieht.

Zum Text

Illustration: Atelier Hauer+Dörfler
Illustration: Atelier Hauer+Dörfler

„Für innovative Ideen muss man in großen Bögen denken“

Julia Kubasch von dem globalen Technologieunternehmen Freudenberg im Gespräch über Innovationen, die Stifterverbands-Initiative Wirkung hoch 100 – und darüber, was das mit Brennstoffzellen zu tun hat.

Zum Text

„Wir stecken mittendrin in der Transformation“

Foto: iStock.com/gremlin
Foto: iStock.com/gremlin

Der stellvertretende Generalsekretär des Stifterverbandes, Volker Meyer-Guckel, im Gespräch über Revolutionen, neue Welten – und darüber, wie sie sich mitgestalten lassen.

Zum Text 

Miteinander wachsen statt nebeneinander

Illustration: Jens Bonnke
Illustration: Jens Bonnke

Bislang arbeiten Pionierinnen und Pioniere in Bildung und Wissenschaft oft alleine an innovativen Ideen – obwohl andernorts ähnliche Vorhaben verfolgt werden. „Wirkung hoch 100" möchte dieses Nebeneinander in ein Miteinander verwandeln. Die erste Phase der groß angelegten Initiative, die neue Lernräume und Förderinstrumente schaffen will, steht kurz vor dem Abschluss.

Zum Text 

Crowdfunding: finanzieller Rückenwind für ausgezeichnete Bildungs-und Forschungsprojekte

Illustration: Jens Bonnke
Illustration: Jens Bonnke

Neuen Ideen und Ansätzen zum Durchbruch verhelfen – das ist das Ziel der Stifterverbands-Kampagne „Wirkung hoch 100“. Dabei werden auch anderen Formen der Projektfinanzierung wie Crowdfunding ausprobiert. Doch wie können die am besten gelingen und worauf muss man dabei insbesondere in den Bereichen Bildung und Wissenschaft achten?

Zum Text 

Innovation Hubs: Wie aus Pappmodellen Innovationen werden

Innovation Hub für digital unterstützte Gesundheitsversorgung (Foto: DELH)
Innovation Hub für digital unterstützte Gesundheitsversorgung (Foto: DELH)

Digitale Technik kann die häusliche Pflege revolutionieren. Wie das am besten gelingt, erproben die Mediziner von der Universität Halle in ihrem Innovation Hub – und übertragen dabei gute Ideen aus der Forschung direkt in die Praxis. Ein Paradebeispiel für das Gelingen sozialer Innovationen.

Zum Text

„Wir arbeiten hart daran, dass wir überflüssig werden“

Foto: Quartier Zukunft/KIT
Foto: Quartier Zukunft/KIT

Der Nachhaltigkeitsforscher Oliver Parodi vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) über sein Reallabor in der Karlsruher Oststadt, über weltweite Auswirkungen des lokalen Versuchs – und darüber, wie man einen abgenutzten Begriff wie „Nachhaltigkeit“ mit Leben füllt.

Zum Text 

„Wir sind eine sehr kooperative Stiftung geworden“

Impression vom Deutschsommer 2020
Impression vom Deutschsommer 2020 (Foto: Stiftung Polytechnische Gesellschaft / Dominik Buschardt)

Roland Kaehlbrandt von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft (SPTG) über den gewaltigen Erfolg des Projekts Deutschsommer, über spielerische Sprachvermittlung – und darüber, wie es gelingen kann, erprobte Bildungskonzepte bundesweit zu verbreiten.

Zum Text 

Ein Turbo für neue Ideen

Illustration: Atelier Hauer+Dörfler
Illustration: Atelier Hauer+Dörfler

Die Corona-Pandemie stellt das Lernen, Lehren und Forschen vor immense Herausforderungen. Mit seiner Jubiläumsinitiative „Wirkung hoch 100“ fragt der Stifterverband jetzt nach Zukunftsprojekten – und stößt einige ungeschriebene Gesetze aus seiner bisherigen Förderpraxis um. Ein Blick hinter die Kulissen eines millionenschweren Großexperiments.

Zum Text