Katharina Hölzle: Raus aus dem Innovationstheater

Selten geht man in Deutschland bei Innovationen aufs Ganze: Diese Verzagtheit tut uns langfristig nicht gut, sagt die Forscherin Katharina Hölzle. Wer nicht auch mal mutig auf Züge aufspringt, deren Ziel noch unbekannt ist, kommt im Zweifel gar nicht mehr vom Fleck. Videoreihe Forschungsgipfel, Teil IV.

Deutsche Technologien sind weltweit führend. Hiesige Tüftler verstehen es einfach, ohnehin schon ziemlich perfekte Maschinen und Technologien immer noch ein bisschen perfekter zu machen. Aber bei wirklich disruptiven Innovationen, die es erfordern, aufs Ganze zu gehen und auch mal weitgehend unbekanntes Terrain zu erforschen, sind deutsche Unternehmen plötzlich nicht mehr so mutig. Da gibt dann das „Team Vorsicht“ den Takt vor und man schaut erst mal, was andere so machen. 

Wenn sich die Führungsspitze in einem Unternehmen nicht wirklich verändern will, werden Innovationen keinen Eingang finden.
Katharina Hölzle (Foto: Screenshot)
Katharina Hölzle (Foto: Screenshot)

Katharina Hölzle

Leiterin Institut für Arbeitswissenschaft IAT der Universität Stuttgart

Katharina Hölzle leitet seit dem 1. April 2022 das Institut für Arbeitswissenschaft IAT der Universität Stuttgart und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. Sie hatte von 2011 bis 2019 den Lehrstuhl für Innovationsmanagement und Entrepreneurship an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam inne. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) und ehem. Mitglied des Hightech-Forums der Bundesregierung. 

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Das Interview entstand im Zusammenhang mit dem Forschungsgipfel 2022