Jan Goetz: „Öfter den Mut haben, All-In zu gehen“

Nur wenige Technologiekonzerne in Europa sind relevante Innovationstreiber. Trotz guter Voraussetzungen schaffe es Europa nicht, Start-ups wirklich groß zu machen, kritisiert der Gründer Jan Goetz. Die Gründe dafür kennt er nur zu genau. Videoreihe zum Forschungsgipfel, Teil VII.

Europa hat gute Grundlagen für eine breite Start-Up-Kultur, sagt Jan Goetz im Video-Interview. Er ist CEO und Co-Founder von IQM Quantum Computers, einem deutsch-finnischen Start-up. Leider gelinge es noch nicht in ausreichendem Maße, wenigstens einige der vielen hoffnungsvollen Deep-Tech-Start-ups richtig groß zu machen. Es fehle in Europa an ausreichendem Risikokapital.

Wir gehen dahin, wo die Talente sind.

Jan Goetz

IQM Quantum Computers siedelt sich an solchen europäischen Standorten an, wo hoffnungsvolle Talente und Fachkräfte verortet sind. Für Hochqualifizierte biete Europa mit seinem Wertesystem und hoher Lebensqualität vor allem Rückkehrern aus Asien große Vorteile, so Goetz.  

Start-ups brauchen in der Regel viel Kapital, weshalb viele gezwungen sind, in die USA zu gehen. Abhelfen könnte auch ein stärkeres Engagement staatlicher Einrichtungen, die zum Beispiel Aufträge an junge Firmen vergeben. Was wiederum weiteres privates Kapital anziehe. So sei es zum Beispiel mit SpaceX gelaufen, das zu Beginn viele Aufträge der NASA erhalten habe.

Das Video mit Jan Goetz entstand im Rahmen des Forschungsgipfels 2022 in Berlin.