Foto eines Anglers in Aktion
FOTO: UNSPLASH / WILL WALKER

Angeln und Naturschutz

Angeln ist ein weit verbreiteter Freizeitsport. Es verpflichtet zum fairen und schonenden Umgang mit der Kreatur Fisch. Der Fischereiökologe Robert Arlinghaus arbeitet mit Anglern zusammen und verbindet auf einzigartige Weise seine wissenschaftliche Expertise mit dem Angler-Wissen vor Ort. Zum Wohle von Fischen und Gewässern. Im Forschergeist-Podcast erzählt er davon.

Naturerfahrung, Entspannung und doch zugleich auch der Nervenkitzel, ob etwas anbeißt: Rund 3,3 Millionen Deutsche werfen regelmäßig ihre Angel aus. Ihre Leidenschaft wird aber auch kontrovers gesehen – gefährdet der Fischfang nicht die Bestände und schadet der Umwelt? Robert Arlinghaus ist einer der wenigen Forscher, die sich mit der Angelfischerei wissenschaftlich befassen und dabei Aspekte der Nachhaltigkeit und des verantwortlichen Umgangs mit der Natur in den Blick nehmen. Er meint: Angelvereine sind oft auch Naturschutzvereine, die sich um den Artenschutz kümmern – natürlich auch um eigene Fangerträge zu sichern, aber gleichzeitig können auch sich die Lebensräume verbessern. Angeln liefert also sehr wohl positive Effekte für Gesellschaft und Umwelt.

Transdisziplinäres Forschen, also Forschen in der Praxis mit der Praxis, ist jetzt unser Credo. Wir machen eigentlich nur noch so etwas: Dinge, die die Leute vor Ort interessieren, an ihren Gewässern umsetzen. Das ist für mich die beste Form von Wissenschafts-kommunikation.
Robert Arlinghaus
Robert Arlinghaus (Foto: IGB/ David Ausserhofer)

Robert Arlinghaus

Communicator-Preisträger 2020

Ausgestattet mit einer Professur für Integratives Fischereimanagement an der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht Arlinghaus seit Jahren die Zusammenhänge von Binnenfischerei und Gewässerökologie. Ihm ist wichtig, die Forschung „zu den Leuten zu bringen“, also mit den Anglerinnen und Anglern vor Ort zu forschen, und dies zu den für sie relevanten Fragen. Durch die Verknüpfung mit dem Erfahrungswissen der Amateure profitiert seine eigene Forschung, und dank der Einbindung der Praktiker gelingt dann am Ende auch der Transfer der wissenschaftlichen Ergebnisse an die Basis. 

Communicator-Preis

Logo Communicator-Preis
Logo Communicator-Preis

Robert Arlinghaus wurde 2020 mit dem Communicator-Preis ausgezeichnet. Der Preis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen in Deutschland für Wissenschaftskommunikation. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Stifterverband verliehener und mit 50 000 € dotierter Preis, mit dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet werden, die sich in hervorragender Weise um die Vermittlung ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse in die Öffentlichkeit bemüht haben.