Veronika Grimm: Neue Energielösungen für Europa

Die Ökonomin Veronika Grimm bemängelt die Energieabhängigkeit Deutschlands von Russland. Als zentralen Energieträger der Zukunft hat sie grünen Wasserstoff ausgemacht. Doch der sei nur in Kooperation mit geeigneten Ländern zu erzeugen. Videoreihe Forschungsgipfel, Teil I.

Deutschland und Europa müssen sich laut Veronika Grimm in wichtigen Bereichen neu ausrichten, um unabhängiger und robuster zu werden. Das betrifft die Energieabhängigkeit von Russland, aber auch die Abhängigkeit von den USA in Bezug auf Verteidigung. Und bei den Handelsbeziehungen sind wir nach wie vor zu stark auf China ausgerichtet.

Es gelte jetzt, zu diversifizieren und neue Wertschöpfungsketten mit neuen Handelspartnern aufzubauen. Hier bestehen gerade für Deutschland mit seinem starken Maschinenbau interessante Optionen.  

Um grünen Wasserstoff als zentralen Energieträger der Zukunft auch bei uns zu etablieren, sollte Deutschland vielfältige Kooperationen zu Ländern aufbauen, die gute Voraussetzungen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff bieten, also z.B. Australien, Chile, Kanada oder afrikanische Staaten. 

Die deutsche Industrie wird nicht verschwinden, aber sie muss sich in sehr großem Umfang neu aufstellen.
Screenshot Veronika Grimm
Screenshot Veronika Grimm

Veronika Grimm

Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

Die notwendigen Veränderungen sollten in den öffentlichen Debatten vor allem unter dem Aspekt geführt werden, dass damit auch große Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland verbunden sein können. So habe ja auch der Digitalisierungsschub während der Corona-Maßnahmen zu vielen Veränderungen in der Kommunikation geführt, die sich als positiv entpuppt haben und heute weitergeführt werden, so Grimm. 

Das Video entstand im Zusammenhang mit dem Forschungsgipfel 2022.